Wie in jedem Winterhalbjahr führte die NABU-Ortsgruppe Neckar-Enz auch in diesem Winter zwischen Oktober und März monatlich Wasservogelzählungen durch. Das Zählgebiet umfaßt an der Enz die Strecke zwischen Bietigheim – Kammgarnspinnerei bis zur Enzmündung.
Ebenfalls wird von Besigheim bis zum Naturschutzgebiet Kirchheimer Wasen dem Neckar entlang erfaßt. Sinn der Wasservogelzählung ist es zu ermitteln, wie sich die Anzahl der Wasservögel und die beobachteten Arten über längere Zeit verändern. Die NABU-Ortsgruppe führt die Erfassung schon seit den achtziger Jahren in der Monatsmitte an vorher benannten Stichtagen durch.
Die relativ milde Witterung führte in diesem Winter dazu, dass die Anzahl der gezählten Vögel geringer als im Durchschnitt der letzten Jahre war. Die Spitzen wurde aber auch in dieser Zählperiode zwischen Dezember und Februar erreicht. Viele Wasservögel sind sogenannte Teilzieher. Das heißt, sie verändern ihren Standort in einem überschaubaren Gebiet, sie ziehen also nicht wie die Zugvögel nach Südeuropa oder Afrika. In diesem Winter war das Nahrungsangebot für die Teilzieher in deren normalen Verbreitungsgebiet ausreichend. Eine Notwendigkeit diese Regionen zu verlassen bestand für sie daher kaum. Auffällig ist die aktuell höhere Anzahl der Reiherenten und Zwergtaucher als im Durchschnitt der letzten Jahre. Die Anzahl der Blässhühner hat dagegen abgenommen. Wie auch in den vergangenen Jahres ist die Stockente die verbreitteste Art. Als eher selten bei uns einzustufen ist der Gänsesäger. Er wurde mehrfach an der Enz gesichtet. Gänsesäger schätzen dichten Uferbewuchs und einen ruhigen Gewässerabschnitt. In den nächsten Monaten finden keine Wasservogelzählungen statt, um Störungen zu vermeiden. Die nächste Zählperiode beginnt dann wieder im Oktober.
Kommentar schreiben