Wie in vielen Jahren zuvor führte die NABU-Ortsgruppe Neckar-Enz zusammen mit weiteren freiwilligen Helfern auch in diesem Jahr umfangreiche Schutzmaßnahmen während der Zeit der Amphibienwanderungen durch.
Diese Schutzmaßnahmen erstreckten sich auf die Gemarkungen von Bönnigheim und Kirchheim in der Zeit vom 13.03. bis 13.04.2022.
Im Verhältnis zu den vergangenen Jahren war diese Zeitspanne relativ kurz, das heißt die Absperrmaßnahmen in den Abend- und Nachtstunden auf den Verbindungsstraßen zwischen Kirchheim, Hohenstein und Hofen begannen recht spät und endeten gegenüber anderen Jahren auch recht früh.
Die Absperrungen helfen, damit Salamander, Erdkröten und Wechselkröten bei Dunkelheit und feuchter Witterung die Straßen sicherer überqueren können, um zu den angestammten Laichgewässern zu gelangen.
Bekanntermaßen wandern Amphibien zu den Gewässern zurück, aus denen sie selber stammen. Hier setzen sie Laich ab oder, wie bei den Salamandern, bereits lebensfähige Larven. Kröten und Salamander verbringen ansonsten den Rest des Jahres an feuchten Waldrändern, unter Weinbergmauern oder in großen Laubansammlungen.
Dieses Jahr fanden die Helfer, die morgens und abends die abgesperrten Straßen kontrollierten, 175 Feuersalamander, 48 Erdkröten und 2 Wechselkröten in den Auffangeimern vor. Alle aufgefundenen Amphibien wurden über die Straßen gebracht, damit sie dann sicher in ihre angestammten Laichgewässer weiterziehen konnten. Während dieser Zeit wurden nahezu 90 Arbeitsstunden geleistet.
Leider sind trotz Straßensperrungen auch mehrere Erdkröten und Salamander überfahren worden, zumeist in den frühen Morgenstunden. Nicht alle Straßenbenutzer hielten sich an die aufgestellten Absperrungen oder fuhren tagsüber einfach zu schnell. Der Unterdruck, den schnellfahrende Autos unter dem Fahrzeugboden bilden, verletzt innere Organe von Amphibien. Die Tiere sterben dann qualvoll. Es sollte eigentlich hinreichend bekannt sein, dass Amphibien in der Laichzeit auch tagsüber bei milder Witterung und Regen wandern und dann auch besonders gefährdet sind.
Die NABU-Ortsgruppe bedankt sich bei allen Helfern für die geleistete Arbeit, den Mitarbeitern der Bauhöfe von Bönnigheim und Kirchheim für die rasche Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen und bei allen Verkehrsteilnehmern, die auf ihren Fahrten besonders rücksichtsvoll unterwegs waren.