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Vogelkundliche Führung am 01.05.2024 in Bönnigheim

Foto: privat - NABU Neckar-Enz
Foto: privat - NABU Neckar-Enz

14 Frühaufsteher hatten sich am 01.05.2024 um 7:30 Uhr am Parkplatz Frauenbergkloster zur naturkundlichen Führung eingefunden.

Vorstand Jörg Altmann von der NABU-Ortsgruppe Neckar-Enz begrüßte die Teilnehmer/innen und beschrieb zunächst die Lebensräume, die bei der Führung vorgefunden werden. Das gute Wetter und angenehmen Temperaturen stellten zudem eine gute Ausgangslage zum Beobachten der Natur dar.

Zunächst führte die Tour durch Wiesen und Streuobstbestände zur Florianshütte und von dort zurück durch die Weinberge zum Ausgangspunkt. Während der rund dreistündigen Veranstaltung wurden um die 40 Vogelarten bestimmt. Darunter zum Beispiel Waldlaubsänger, Stieglitz, Klappergrasmücke oder Hausrotschwanz. Den Ruf des Kuckuck und auch des Pirols konnte jeder sofort erkennen.

Jörg Altmann gab während der Führung auch einen Einblick in die Geologie unserer Heimat und erläuterte den Aufbau der aufeinander aufbauenden Gesteinsschichten. Weiter wurden eine bedeutende Anzahl von Blühpflanzen und Bäumen anhand ihrer charakteristischen Erkennungsmerkmalen bestimmt. Altmann erläuterte ebenfalls, dass die doch recht ansehnliche Zahl von Vogelarten sehr erfreulich ist. Dies erklärt sich vor allem daraus, dass Streuobstwiesen und der Waldrand Lebensraum für viele unterschiedlich angepasste Arten bieten. Das Fehlen von Bodenbrütern zeigt aber eindeutig, dass deren Lebensraum durch moderne Bewirtschaftungsformen immer stärker eingeschränkt wird.

Er wies auch darauf hin, dass private Grundstücksbesitzer darauf verzichten sollten, Wiesen oder Freizeitgrundstücke zu früh zu mähen. Einerseits werden dadurch Wiesenblumen an der Samenbildung gehindert, andererseits führt das zu frühe und zu niedere Mähen mit dem Rasenmäher zum Verlust von Lebensraum von Vögeln und Insekten. Insbesondere Schmetterlinge und Wildbienen bräuchten diese Strukturen zur eigenen Ernährung bzw. zur Ernährung der Raupen. Manche Schmetterlingsarten sind sogar auf nur eine Wirtspflanze spezialisiert. Im Falle des Aurorafalters ist dies das Wiesenschaumkraut. Für viele Teilnehmer waren diese Zusammenhänge ganz neu.

Wer also gerne noch mehr über das Leben in unseren heimischen Streuobstwiesen erfahren möchte, dem sei die nächste naturkundliche Führung am Sonntag, dem 26.05. empfohlen. Die NABU-Ortsgruppe lädt an diesem Vormittag zur Erkundung der Streuobstwiesen am ehemaligen Neckarbogen zwischen Kirchheim und Hofen ein.
Treffpunkt ist um 7:30 Uhr am Parkplatz der Firma Herzog an der B27 in Kirchheim.
Wie immer ist die Führung kostenfrei. Bitte denken Sie an festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und an ein Fernglas. Dauer ca. 2,5 Stunden.