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Kleintierschutz im Garten

Igel im Garten
Foto: privat - J.Ley

Freizeit zu Hause oder im eigenen Garten hat in den letzten Jahren eine besondere Bedeutung und Wertschätzung erhalten.

Gerade in der heißen Zeit des Jahres liegt der Fokus bei der Gartenausstattung insbesondere auf Wasserfässern, Planschbecken, Pools oder Schwimmteichen.  Verständlich bei der großer Trockenheit und der sommerlichen Hitze. Doch offenes Wasser beinhaltet für unsere freilebenden Tiere auch ein hohes Gefahrenpotential.

 

Behälter mit glatten oder senkrechten Wänden sind unüberwindbare Hindernisse für Insekten, aber auch für Vögel und kleinere Säugetiere, wie zum Beispiel dem Igel. Da Insekten und Vögel nicht direkt von der Wasseroberfläche aus starten können, benötigen sie einen Ansitz, von dem aus der Abflug möglich wird.

Igel und andere Kleintiere haben Krallen, die an den glatten bzw. senkrechten Wänden nicht greifen. Sie ertrinken dadurch qualvoll.  Bitte bedenken Sie daher bei Ihrer schon realisierten oder geplanten Gartengestaltung die davon ausgehenden Gefahren.

Bei Teichen und Schwimmbecken lässt sich Abhilfe gegen Ertrinken mittels flachen und mit Wasserpflanzen bestandenen Uferbereichen schaffen. Bei Wasserfässern und anderen Behältern mit glatten und hohen Wandungen helfen Zweige oder Holzteile, die zum Rand führen. Alle Einrichtungen müssen natürlich stabil und mit dem Ufer fest verbunden sein, damit sie nicht durch Wind oder bei Benutzung abrutschen.

 

In diesem Zusammenhang sei auch die Rasenpflege noch kurz erwähnt. Mähroboter gewinnen bei der Grünpflege zunehmend an Bedeutung.  Bitte betreiben Sie diese selbstfahrenden Rasenpfleger nicht nach Sonnenuntergang. Mähroboter erkennen Lebewesen nicht! - auch wenn oft in der Werbung gegenteiliges behauptet wird. Selbstfahrende Mäher überfahren Kleintiere oder klettern über sie während der Fahrt. Besonders bedroht sind dabei Igel, die sich ja bei Gefahr zusammenrollen. Das Land Hessen überlegt gerade ein Mähroboter-Verbot in der Nacht als Gesetz einzubringen.

 

Lichtschächte und offene Löcher sind eine weitere Bedrohung für alle Kleintiere, insbesondere aber Amphibien. Eingeschlossene Tiere können diesem Gefängnis nicht entkommen und sterben daher an Durst oder Hunger.  Abhilfe schafft ein feinmaschiges Gitter über diese Gefahrenstellen. Natürlich müssen die Lichtschächte trotzdem auch kontrolliert werden.

 

Aktuell besteht in der Natur für viele Tiere akute Wassernot. Besonders Vögel und deren Junge leiden unter Durst. Flache Vogeltränken mit guter Ausstiegsmöglichkeit helfen hier am besten. Unabdingbar bei allen genannten Maßnahmen ist natürlich auch hier die tägliche Kontrolle und Reinigung.

 

Danke für Ihre Umsicht und Hilfe sagt die NABU-Ortsgruppe Neckar-Enz.